Alhambra
Unvergleichliche Schönheit im Hexenkessel der Religionen
Die Alhambra (Rote Festung) ist bekannt als eines der schönsten Beispiele der maurischen Kunst und Architektur. Sie steht auf dem Sabikah-Hügel in Granada (Andalusien). Doch während ihrer bis ins 10. Jahrhundert zurückreichenden Geschichte beherbergte diese „Kasbah“ (Stadtburg) von heute 740x220 Metern nicht nur die Mauren und andere islamische Volksgruppen, sondern auch katholische Herrscher, die ihre Kunst in diesen einmaligen Komplex einbrachten.
Im Wechselbad der Macht
Bereits unter der Herrschaft des Maurenkönigs Badis ibn Habbus (lebte von 1038-1073) ließ sein Kanzler auf dem Sabikah-Hügel eine Festung erbauen, um seinen Herren vor den Angriffen der wütenden Untertanen zu schützen. Kurze Zeit später wurde die Burg allerdings von den Berbern eingenommen und maßgeblich verändert. Im Laufe der Zeit entwickelte sie sich zu einer wahren Bastion der Berberkönige. Unter den vielen Dynastien dieser Volksgruppe, die dort residierten, wurde der Ausbau der Befestigung weiter vorangetrieben. Doch auch die Berber mussten das Feld räumen, als der erste Nasridenherrscher Muhamad ibn Yusuf ibn Nasr Al-Ahmar die Festung 1238 zu seiner Residenz erklärte und in und um Granada herum ein eigenes Reich aufbaute. In der Zeit der Nasriden wurden einige der noch heute erhaltenen Bauwerke gefertigt, beispielsweise die Alcazaba (Oberstadt). Allerdings wurde der Hauptsitz der Nasriden schon bald verlegt und die Mauren gelangten wieder an die Macht, an der sie sich ebenfalls nicht lange erfreuen durften. Im November 1491 kapitulierte der letzte Maurenherrscher Muhamad XII bedingungslos vor den erbarmungslos angreifenden katholischen Königen und händigte ihnen am 02.01.1492 den Stolz vieler islamischer Völker aus.
Wahre Künste als Zeichen der Leistungsfähigkeit
Die verschiedenen Kulturen, die in Alhambra heimisch waren, haben sich alle ihre eigenen Denkmäler in Form von Kunst und Architektur gesetzt. Man schaue sich nur einmal die verschiedenen Gebäudeteile an. Die Alcazaba wurde von den Nasriden als rein zweckmäßiges Bauwerk konstruiert, um die Alhambra vor ihren Feinden zu schützen. Und doch macht sie mit ihren mächtigen Mauern und Wehrtürmen die Festung, die sie umgibt, erst zu dem, was sie heute ist.
Auch die Herzstücke der Burg, die Nasridenpaläste, wurden zu einem Zweck konzipiert: Hier waren die Privatgemächer der arabischen Herrscher untergebracht. Jedoch wurde beim Bau dieser Paläste eher ein Augenmerk auf die Kunst gerichtet, die von vielen Generationen der Nasridenherren immer weiter verfeinert wurde, denn schließlich sollte jeder auch in 1000 Jahren noch erkennen können, wie hochentwickelt und kreativ die Nasriden warn. Die Palaststadt/Medina mit ihren großen Gärten demonstriert heute noch eindrucksvoll, zu welchen architektonischen Meisterleistungen die Menschen damals gezwungen waren, um ihre Pflanzen auf einem derartig großen Areal einheitlich mit Wasser zu versorgen und wie genial sie ihre schier unüberwindbaren Hürden immer wieder genommen haben.
Ein weiteres gutes Beispiel stellt der Palast Karls des 5. dar, der mit einem Kunst- und Architekturstil auffällt, der sonst nirgends in der Alhambra zu finden ist. Diese speziellen Stile sollten die damalige Vormachtstellung der Katholiken gegenüber den islamischen und jüdischen Gemeinschaften dieser Zeit symbolisieren.
Aufgrund dieser Vielfalt an Kunst und Architektur, die sich über ein sehr großes Gebiet erstreckt, wurde die gesamte Anlage der Alhambra 1984 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt.
Triumph der „Einen Religion“:
Nach der Übernahme der Alhambra durch katholische Herrscher im Jahre 1492 entstand eine wahrhaftige Schreckensherrschaft der Christen, unter der z.B. arabische Bücher verbrannt und sowohl Juden als auch Muslimen der christliche Glaube aufgezwungen wurde. Wer sich dem entgegenstellte, musste mit seiner Exekution rechnen. So wurde ein Großteil der jüdischen Bevölkerung Spaniens dahingerafft. Karl V. wollte sich persönlich ein Bild vom Geschehen in Spanien machen und ließ sich deshalb einen riesigen Renaissancepalast als seinen Regierungssitz auf der Alhambra bauen, der, wenngleich unvollendet, heute das Erscheinungsbild des gesamten Bauwerkes maßgeblich prägt.
Trotz vieler Versuche anderer Religionen, die Alhambra zurückzuerobern, blieb sie bis zuletzt fest in christlicher Hand, die somit auch die teils schwarze Geschichte dieses unvergleichlichen Bauwerkes verdeckt.
Unvergleichliche Schönheit im Hexenkessel der Religionen
Die Alhambra (Rote Festung) ist bekannt als eines der schönsten Beispiele der maurischen Kunst und Architektur. Sie steht auf dem Sabikah-Hügel in Granada (Andalusien). Doch während ihrer bis ins 10. Jahrhundert zurückreichenden Geschichte beherbergte diese „Kasbah“ (Stadtburg) von heute 740x220 Metern nicht nur die Mauren und andere islamische Volksgruppen, sondern auch katholische Herrscher, die ihre Kunst in diesen einmaligen Komplex einbrachten.
Im Wechselbad der Macht
Bereits unter der Herrschaft des Maurenkönigs Badis ibn Habbus (lebte von 1038-1073) ließ sein Kanzler auf dem Sabikah-Hügel eine Festung erbauen, um seinen Herren vor den Angriffen der wütenden Untertanen zu schützen. Kurze Zeit später wurde die Burg allerdings von den Berbern eingenommen und maßgeblich verändert. Im Laufe der Zeit entwickelte sie sich zu einer wahren Bastion der Berberkönige. Unter den vielen Dynastien dieser Volksgruppe, die dort residierten, wurde der Ausbau der Befestigung weiter vorangetrieben. Doch auch die Berber mussten das Feld räumen, als der erste Nasridenherrscher Muhamad ibn Yusuf ibn Nasr Al-Ahmar die Festung 1238 zu seiner Residenz erklärte und in und um Granada herum ein eigenes Reich aufbaute. In der Zeit der Nasriden wurden einige der noch heute erhaltenen Bauwerke gefertigt, beispielsweise die Alcazaba (Oberstadt). Allerdings wurde der Hauptsitz der Nasriden schon bald verlegt und die Mauren gelangten wieder an die Macht, an der sie sich ebenfalls nicht lange erfreuen durften. Im November 1491 kapitulierte der letzte Maurenherrscher Muhamad XII bedingungslos vor den erbarmungslos angreifenden katholischen Königen und händigte ihnen am 02.01.1492 den Stolz vieler islamischer Völker aus.
Wahre Künste als Zeichen der Leistungsfähigkeit
Die verschiedenen Kulturen, die in Alhambra heimisch waren, haben sich alle ihre eigenen Denkmäler in Form von Kunst und Architektur gesetzt. Man schaue sich nur einmal die verschiedenen Gebäudeteile an. Die Alcazaba wurde von den Nasriden als rein zweckmäßiges Bauwerk konstruiert, um die Alhambra vor ihren Feinden zu schützen. Und doch macht sie mit ihren mächtigen Mauern und Wehrtürmen die Festung, die sie umgibt, erst zu dem, was sie heute ist.
Auch die Herzstücke der Burg, die Nasridenpaläste, wurden zu einem Zweck konzipiert: Hier waren die Privatgemächer der arabischen Herrscher untergebracht. Jedoch wurde beim Bau dieser Paläste eher ein Augenmerk auf die Kunst gerichtet, die von vielen Generationen der Nasridenherren immer weiter verfeinert wurde, denn schließlich sollte jeder auch in 1000 Jahren noch erkennen können, wie hochentwickelt und kreativ die Nasriden warn. Die Palaststadt/Medina mit ihren großen Gärten demonstriert heute noch eindrucksvoll, zu welchen architektonischen Meisterleistungen die Menschen damals gezwungen waren, um ihre Pflanzen auf einem derartig großen Areal einheitlich mit Wasser zu versorgen und wie genial sie ihre schier unüberwindbaren Hürden immer wieder genommen haben.
Ein weiteres gutes Beispiel stellt der Palast Karls des 5. dar, der mit einem Kunst- und Architekturstil auffällt, der sonst nirgends in der Alhambra zu finden ist. Diese speziellen Stile sollten die damalige Vormachtstellung der Katholiken gegenüber den islamischen und jüdischen Gemeinschaften dieser Zeit symbolisieren.
Aufgrund dieser Vielfalt an Kunst und Architektur, die sich über ein sehr großes Gebiet erstreckt, wurde die gesamte Anlage der Alhambra 1984 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt.
Triumph der „Einen Religion“:
Nach der Übernahme der Alhambra durch katholische Herrscher im Jahre 1492 entstand eine wahrhaftige Schreckensherrschaft der Christen, unter der z.B. arabische Bücher verbrannt und sowohl Juden als auch Muslimen der christliche Glaube aufgezwungen wurde. Wer sich dem entgegenstellte, musste mit seiner Exekution rechnen. So wurde ein Großteil der jüdischen Bevölkerung Spaniens dahingerafft. Karl V. wollte sich persönlich ein Bild vom Geschehen in Spanien machen und ließ sich deshalb einen riesigen Renaissancepalast als seinen Regierungssitz auf der Alhambra bauen, der, wenngleich unvollendet, heute das Erscheinungsbild des gesamten Bauwerkes maßgeblich prägt.
Trotz vieler Versuche anderer Religionen, die Alhambra zurückzuerobern, blieb sie bis zuletzt fest in christlicher Hand, die somit auch die teils schwarze Geschichte dieses unvergleichlichen Bauwerkes verdeckt.