Die verbotene Stadt in China
Verboten für das Volk
Der dritte Kaiser der Ming-Dynastie, Yongle, verlegte die Hauptstadt Chinas nach Beijing und begann einen neuen Kaiserpalast zu bauen. Diese Palastanlage war so groß, dass man hinterher sogar von einer Kaiser-Stadt sprach.
Ihren Namen „Verbotene Stadt“ bekam sie dadurch, dass sie nicht für das Volk zugänglich war. Erst im Jahre 1925, als der letzte Kaiser abdankte, wurde der Palast für alle zugänglich gemacht.
Architektonisches Meisterwerk
Die „Verbotene Stadt“ liegt im Zentrum Beijings. Der Bau begann 1406. Zeitweise arbeiteten dort fast eine Millionen Sklaven und 100.000 Kunsthandwerker, so dass der Bau der Paläste schon 1420 abgeschlossen werden konnte.
Die Paläste sind bis heute noch ein Meisterwerk der chinesischen Architektur. Nach einem Gesetz durfte damals kein Gebäude größer als der Kaiserpalast sein. Mit dem Bau dieser Anlage verbrauchte Yongle viel Geld und Material. Viele Familien mussten hungern, da die Männer der Familien auf die Baustelle mussten.
Nach Yongles Tod herrschten dort noch andere Kaiser. Von 1420 bis 1644 regierten dort die Kaiser der Ming Dynastie und von da an die Qing Dynastie.
Eine riesige Anlage
Die „Verbotene Stadt“ hat eine Grundfläche von 720.000 qm, davon sind ca. 150.000 qm bebaut, somit ist es die größte Palastanlage der Welt. Die Anlage ist in zwei Höfe eingeteilt, den äußeren und den inneren Hof. Der äußere Hof ist der offizielle Bereich, von wo regiert wurde. Dort steht auch die Halle der „Höchsten Harmonie“, diese wird für Feste genutzt.
Hier steht auch der Drachenthron des Kaisers. Der innere Hof ist für den Kaiser, seine Familie und den Hofstaat privat bestimmt.
Insgesamt gibt es in der „Verbotenen Stadt“ 890 Paläste mit 8.886 Räumen. Alle Dächer waren mit gelbglasierten Ziegeln gedeckt, da gelb die Farbe des Kaisers war. Die „Verbotene Stadt“ ist mit einer 3428 m langen und 10 m hohen Mauer geschützt. Um diese Mauer führt noch ein 3800 m langer, 56 m breiter und 6 m tiefer Wassergraben.. Zu jeder Himmelsrichtung steht ein Eingangstor und an jeder Mauerecke ein Wachturm, der für Sicherheit sorgte.
Vom Herrscher-Palast zum Museum
Bis 2008 wurde die Palastanlage vollständig renoviert, heute ist die „Verbotene Stadt“ ein riesiges Museum und sehr beliebt bei Touristen. Im Jahr 1987 ist die verbotene Stadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe bzw. -denkmal erklärt worden.